Donnerstag, Februar 22, 2024

Bremerhavener Formularlotsen - ein erfolgreiches Projekt ehrenamtlicher Arbeit…

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Bremerhavener Formularlotsen… - das sind ehrenamtlich tätige Helferinnen und Helfer beim Ausfüllen von Formularen aller Art. 

Wer Unterstützung braucht, weil er oder sie mit Anträgen für Bürgergeld, Wohngeld, Kindergeld usw. nicht zurecht kommt, kann sich bei den Formularlotsen Hilfe holen…

In einem Interview mit dem Kölner Domradio hat Petra Kolze erklärt, wie dieses erfolgreiche Bremerhavener Projekt funktioniert…

https://www.domradio.de/audio/ein-interview-mit-petra-kolze-ehrenamtliche-formular-lotsin

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Bremerhavener Formularlotsen

Telefonische Auskunft unter der Nummer 015752683474…

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Dienstag, Februar 20, 2024

Kriegspropaganda von Experten und Alpha-Journalisten: Weltpolitik wird nur noch militärstrategisch betrachtet...

 Seestadtpresse Bremerhaven - Wer die Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 17. Februar 2024 gelesen hat, konnte dort einen unglaublich peinlichen Leitartikel des Politik-Chefs Stefan Kornelius zur aktuellen Lage der Weltpolitik finden. Überschrift: "Krieg und Frieden".

Kornelius fragt, was denn aktuell „die eigentliche Ursache der neuen Unsicherheit“ in Europa un in de Welt sei und hat eine unglaublich simple Antwort: „Es ist Wladimir Putins bedingungsloser Wille zum Krieg, der mit Appellen und Sicherheitsabkommen nicht aufzuhalten ist.“




Ausschnitt Süddeutsche Zeitung 17.2.2024

So einfach ist das internationale Geschehen zu erklären: Da ist auf der einen Seite der Teufel, der mit seiner Aggressivität für alles Elend auf der Welt verantwortlich ist, und auf der anderen Seite die angegriffenen Guten, die nun endlich begreifen müssen, dass nur Aufrüstung und moderne Waffensysteme ihre Sicherheit garantieren können. 

Was haben Harald Welzer und Richard David Precht in ihrem Buch „Die vierte Gewalt“ zusammenfassend geschrieben? In unseren großen  Medien finden wir immer mehr „den Hang zum Polarisierenden, Simplifizierenden, Moralisierenden, Autoritären und Diffamierenden“. 

Und was finden wir viel zu wenig oder gar nicht in unseren Medien über die internationale Politik? Nachdenken, vergleichen, politische Problemkonstellationen unter die Lupe nehmen, zurückblicken, ausloten, abwiegen, diskutieren, analysieren, kritisieren - alles das, was die eigentliche Aufgabe der Medien ist.

Nun ist das nichts Neues, wie ein Blick auf die Wikipedia-Seite über Stefan Kornelius zeigt: „ Kornelius’ Vernetzung mit Thinktanks und politischen Eliten wurde am 29. April 2014 von der Satiresendung Die Anstalt kritisch dargestellt...Der Satirebeitrag stützte sich auch auf Uwe Krüger...Dieser hatte in seiner im Oktober 2011 angenommenen Dissertation über den Einfluss von Eliten auf Leitmedien im Zeitraum 2002 bis 2009... Kornelius zu den am stärksten vernetzten Journalisten gezählt, der bei den Themen Sicherheit, Verteidigung und Auslandseinsätze der Bundeswehr den Diskurs der Eliten abgebildet, ihre Argumente verbreitet und für mehr militärisches Engagement geworben habe. Das vermittelte Bild von Bedrohungen und Konflikten habe offiziellen militärpolitischen Doktrinen entsprochen... Nach Krüger wies das Netzwerk von Kornelius deutliche Übereinstimmungen mit den Netzwerken von Klaus- Dieter Frankenberger, Josef Joffe und Michael Stürmer auf.“ (Hervorhebungen DK)


Dass Weltpolitik von unseren Experten mittlerweile nur noch militärstrategisch betrachtet wird, war auch einem Interview mit Herfried Münkler und Carlo Masala in derselben Ausgabe der Süddeutschen Zeitung (17. Februar 2024) zu entnehmen. Alles dreht sich um militärische Sicherheitspolitik, und der Gedanke an Verhandlungen, Konsultationen, Abmachungen, Verträge u.ä. ist verschwunden, als hätte ihn jemand gelöscht. 

Klipp und klar wird festgestellt: In Europa müssten jetzt die Entscheidungen getroffen werden, "damit der Kontinent bis 2027 kriegstüchtig ist". Es geht also um "die Wehrhaftigkeit Europas". 

Der Beitrag von Uwe Krüger in den "Blättern für deutsche und internationale Politik", August 2016 (!) hat die Überschrift "Immer einer Meinung. Wie Alphajournalisten die politische Debatte bestimmen". Der Text liest sich wie ein aktueller Kommentar zur gegenwärtigen Sicherheits-Debatte und zeigt, dass die simplifizierende Schuldzuweisung an Putin in Verbindung mit einem massiven Plädoyer für die militärische Aufrüstung Europas schon vor längerer Zeit in Angriff genommen wurde.

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Es folgt hier ein kleiner Zufallsrückblick auf die Seite 1 der Washington Post vom 27. Juni 1947 (der Geburtstag eines gewissen Menschen). 

Das war eine Zeit, als die bitteren Erfahrungen des Kriegsgeschehens noch gut im Kopf waren und die Friedenssicherung durch Verhandlungen und Verträge im Vordergrund stand. 

Es ging also um Friedenstüchtigkeit und nicht um Kriegstüchtigkeit, wie ein Artikel von Seite 1 zeigt:



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Ein plattdeutscher Kommentar zu dieser Problematik ist durch einen Klick an dieser Stelle nachzulesen...

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Dienstag, Januar 02, 2024

VOR UNSEREN AUGEN - GAZA-KRIEG: Monströse Grausamkeit, aber ganz klein in der Zeitung vermeldet…

 Seestadtpresse Bremerhaven - 





Dienstag, Oktober 31, 2023

Vor unseren Augen…

 Seestadtpresse Bremerhaven - 





Samstag, Oktober 28, 2023

Israel, Gaza, USA und Weltpolitik - Wenn der Schwanz mit dem Hund wedeln möchte und andere Merkwürdigkeiten…

 Seestadtpresse Bremerhaven - Israel ist ein kleines Land, das eine wichtige Rolle im geostrategischen Gerangel der Weltpolitik einnimmt. 

Folglich geben die USA jährlich Milliardenbeträge an Israel, insbesondere in Form von Rüstungsgütern. Auch die EU gehört durch finanzielle und handelspolitische Unterstützung zu den Geber-Ländern Israels. 


Also: Israel ist ein kleines Nehmer-Land, das für den sog. Westen geostrategisch bedeutsam ist.


Daher erstaunt es manchen Beobachter, wenn er Meldungen dieser Art lesen kann: „Israel erteilt der EU eine Abfuhr; Israel habe „die Forderung der 27 EU-Staaten nach Feuerpausen im Gazastreifen zurückgewiesen.“


Als Stimme der EU kritisierte der französische Ministerpräsident Macron dagegen ganz leise „die vollständige Blockade und das undifferenzierte Bombardement“ auf Gaza und bezeichnete die geplante „massive Bodenoffensive“ als „nicht geeignet“. Macron verlangte nichts von Israel, sondern BITTET Israel, es solle sich „noch Zeit nehmen“…


WEDELT DA VIELLEICHT DER (kleine) SCHWANZ MIT DEM (großen) HUND?


Oder diese Überschrift: „Streit zwischen Israel und Vereinten Nationen eskaliert“. Dann heißt es: „Die Zeit ist gekommen, den Vereinten Nationen eine Lektion zu erteilen“, so der israelische Botschafter. 


Damit reagierte der israelische Botschafter auf die vollkommen korrekte Kritik des UN-Generalsekretärs und forderte dessen Rücktritt; außerdem werde Israel künftig für UN-Vertreter keine Visa mehr ausstellen. 


So unverschämt geht der israelische Botschafter mit der wichtigsten und höchsten Organisation der Weltgemeinschaft um.


WEDELT DA VIELLEICHT WIEDER DER (kleine) SCHWANZ MIT DEM (großen) HUND?


Und erinnert das nicht an das UNVERSCHÄMTE Gebaren von Vertretern der Ukraine, die immer dreistere FORDERUNGEN an ihre ohnehin schon sehr großzügigen Geberländer richteten?


Dann sind da auch noch die Verstöße gegen das Völkerrecht, die von verschiedenen Seiten auch Israel vorgeworfen werden. Wer die Bilder mit den dramatischen Zerstörungen in Gaza sieht, weiß was damit gemeint ist.


Selbstverständlich gilt dieser Vorwurf auch für die Hamas, aber es gilt auch hier, dass die Brutalität der einen Seite nicht als Rechtfertigung für die Brutalität der anderen Seite herangezogen werden darf. 


Diese Problematik ist Gegenstand eines Kommentars in der israelischen Tageszeitung Haaretz vom 26.10.2023 unter der Überschrift 


„If Israel Must Be More Brutal Than Hamas to Win the War, It's Not Worth It“


Die Autorin Carolina Landsmann nennt als Beispiel für die militärische Logik einen „Experten“, der als Reaktion auf den Angriff der Hamas vorgeschlagen hatte, Israel hätte postwendend 50.000 Menschen in Gaza töten müssen - als einen ersten Schritt, wohlgemerkt! Anders könne man nicht gewinnen. 

(<I listened to Eliyahu Yossian, an impressive expert on Iran, and could see the logic in his words even though they were difficult to hear. To defeat brutal enemies like Hamas, he says, you have to be even more brutal. He thinks, for instance, that Israel should have responded the day after the massacre by killing 50,000 people. As a first step.>)


Das ist offene Propaganda für die Missachtung des Völkerrechts, die offensichtlich fester Bestandteil jeder militärischer Logik ist. 


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Hingewiesen sei hier noch auf eine Stellungnahme von Norbert Blüm im April 2015 zur Palästina-Israel-Problematik. 

Bitte die Aufmachung des Beitrags und die TikTok-Umgebung unbeachtet lassen (ich kann das nicht auf die Schnelle überprüfen) - es geht nur um Blüms Erläuterungen zum grundsätzlichen Konflikt

Palästina - Israel: 

https://vm.tiktok.com/ZGJKG2fyL/


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Haben unsere Politiker den russischen Truppen nicht vorgeworfen, die Zerstörung von Wohngebäuden und Infrastruktur sei ein 

Kriegsverbrechen?


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Mittwoch, Oktober 25, 2023

Israel, Palästina, Gaza, Hamas - und die deutsche Tagesschau mit deutschlicher Schlagseite…

Seestadtpresse Bremerhaven - Israel, Palästina, Hamas - die heutige Tagesschau (25. Oktober 2023) lieferte ein Beispiel für eine verzerrte Darstellung, die systematisch das Handeln Israels positiver darstellt, als es tatsächlich ist. Deren Angriffe auf Gaza haben bisher mehr als 5000 Tote zur Folge gehabt, ein großer Teil davon sind Kinder.  

O-Ton Tagesschau (Hervorhebungen, Markierungen und Anmerkungen sind von mir):

„Auch heute gehen die gegenseitigen (!) Angriffe der israelischen Armee (!) und der Terrormiliz (!) Hamas weiter.“

*** „Gegenseitig“ klingt nach gleichgewichtig, was natürlich nicht stimmt!


„Israel meldet (!), es habe Kommandozentralen (!) und Tunnel (!) der Hamas getroffen (!).“

*** „Meldung“ klingt objektiv, ist es aber nicht. Denn es wurden leider nicht nur Kommandozentralen und Tunnel getroffen, sondern auch Menschen. 

„Nach Angaben der Terrorgruppe (!) wurden dabei auch Zivilisten getötet (!). Unabhängig überprüfen lässt sich das nicht (!).“

*** Das erweckt den Eindruck völliger Unglaubwürdigkeit, obwohl die Angabe nach Erkenntnissen unabhängiger Beobachter stimmt.


Noch einmal: Israel “meldet“ - das klingt korrekt. Die „Angaben der Terrorgruppe“ klingen völlig lügenhaft. Hier kommt auch noch der Zusatz, dass sich diese Angaben nicht unabhängig überprüfen lassen, obwohl das selbstverständlich auch für die als „Meldung“ charakterisierten “Behauptungen“ der israelischen Armee gilt, sie habe nur “Kommandozentralen und Tunnel der Hamas“ getroffen. 


Von „zivilen Opfern“ spricht nur die unglaubwürdige  „Terrorgruppe“, während davon in der „Meldung“ Israels keine Rede ist. 


So wird durch die Wortwahl öffentliche Wahrnehmung manipuliert.

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UN-Generalsekretär Guterres über Israel, Palästina und Gaza - eine lesenswerte Rede…

 Seestadtpresse Bremerhaven - Wenn ein Mensch in einer Rede die Wahrheit ausspricht und ein anderer bekommt deshalb einen Wutausbruch, dann ist zu vermuten: Diese Rede traf auf das Genaueste. 

Genau das passierte nach der Analyse des UN-Generalsekretärs Guterres in seiner Rede vom 24. Oktober 2023 in der Sitzung des UN-Sicherheitsrats. Der israelische Botschafter beschimpfte daraufhin den UN-Generalsekretär in einem peinlichen Wutausbruch im Versammlungsraum und bei X (früher Twitter).

Gegenüber der klugen, ausgewogenen und wahren Analyse des UN-Generalsekretärs hatte der israelische Botschafter nur hilflose Pöbelei zu bieten…

Hier die Kerngedanken des UN-Generalsekretärs: „I have condemned unequivocally the horrifying and unprecedented 7 October acts of terror by Hamas in Israel. Nothing can justify the deliberate killing, injuring and kidnapping of civilians – or the launching of rockets against civilian targets…

Excellencies, It is important to also recognize the attacks by Hamas did not happen in a vacuum. The Palestinian people have been subjected to 56 years of suffocating occupation. They have seen their land steadily devoured by settlements and plagued by violence; their economy stifled; their people displaced and their homes demolished.  Their hopes for a political solution to their plight have been vanishing.

But the grievances of the Palestinian people cannot justify the appalling attacks by Hamas.  And those appalling attacks cannot justify the collective punishment of the Palestinian people…“

In der Süddeutschen Zeitung wurde der Kern der Rede so zusammengefassst: „<Guterres hatte am Dienstag bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York die Angriffe von Terroristen im Auftrag der islamistischen Hamas auf Israel erneut auf Schärfste verurteilt. Aber er mahnte auch den Schutz von Zivilisten im Gaza-Krieg an und zeigte sich besorgt über "eindeutige Verletzungen des internationalen humanitären Rechts“. Weiter erklärte er zum Überraschungsangriff radikaler Islamisten auf Israel am 7. Oktober, es sei wichtig zu erkennen, "dass die Angriffe der Hamas nicht in einem Vakuum geschehen sind. Das palästinensische Volk ist 56 Jahre lang einer erdrückenden Besatzung ausgesetzt gewesen". Der Groll des palästinensischen Volkes könne die entsetzlichen Angriffe der Hamas nicht rechtfertigen, sagte Guterres weiter. "Und diese schrecklichen Angriffe können die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes nicht rechtfertigen. 

Die peinliche Reaktion des israelischen UN-Botschafters bringt die Süddeutsche Zeitung so auf den Punkt: <Guterres zeige „Verständnis für eine Kampagne des Massenmordes an Kindern, Frauen und alten Menschen" und sei nicht geeignet, die UN zu führen, schrieb Erdan Dienstag auf dem Kurznachrichtendienst X. "Ich fordere ihn zum sofortigen Rücktritt auf.">

Die Lektüre der vollständigen Rede des UN-Generalsekretärs lohnt sich. Der folgende Link führt zum Redetext auf der offiziellen Webseite der UN

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